Interessantes aus Traberdeutschland...PMU und Straubing

Am Rande des Straubinger PMU-Volksfestrenntags

Trabergipfel:„Toto-Privileg der Rennvereine stärken“

Präsidenten von LeTROT, HVT und der Rennvereine trafen Staatsminister Helmut Brunner

 

(trab-sr). Den PMU-Volksfestrenntag in Straubing nutzten führende Repräsentanten des deutschen und französischen Trabrennsports, um beim bayerischen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner um Unterstützung für die Anliegen des Rennsports zu werben. Dominique de Bellaigue, Präsident des französischen Verbandes LeTROT, forderte dabei, das Privileg der von den Rennvereinen angebotenen Totalisatorwette gegenüber den Buchmacherwetten zu stärken: „Rennveranstalter haben einen hohen Aufwand, um Rennen zu veranstalten und haben dadurch gegenüber Buchmachern und Sportwettanbietern einen Wettbewerbsnachteil, der ausgeglichen werden muss.“

Der Straubinger PMU-Volksfestrenntag ist nicht nur ein Publikumsmagnet, sondern führt auch immer wieder eine Fülle von Ehrengästen aus Politik und Rennsport in den Gäuboden. Neben Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, der bereits zum fünften Mal in Straubing auf der Rennbahn war, konnte Rennvereinsvorsitzender Josef Schachtner in diesem Jahr auch den Präsidenten des französischen Traberverbandes LeTROT, Dominique de Bellaigue, HVT-Präsident Heinz Tell, sowie den Direktor International der französischen Wettgesellschaft PMU, Aymeric Verlet, begrüßen. Gemeinsam mit den Präsidenten der Trabrennvereine München-Daglfing und Pfarrkirchen, Angelika Gramüller und Hans Gillmaier, sowie dem Präsidenten des Niederrheinischen Trabrennvereins Dinslaken, Theo Lettgen, wurde die Anwesenheit der hochrangigen Delegation aus Frankreich zu einem Meinungsaustausch mit Staatsminister Helmut Brunner genutzt. 

Dominique de Bellaigue nutzte die Gelegenheit, um bei Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner nachdrücklich einen vehementen Einsatz von Staats- und Bundesregierung zur Privilegierung der von den Rennvereinen angebotenen Totalisatorwetten zu fordern. „Rennveranstalter müssen mit den Einnahmen Rennbahnen pflegen und Rennpreise bezahlen. Sie sind selbst Arbeitgeber und sichern bei Trainern und Züchtern, sowie im nachgelagerten Bereich ebenfalls Arbeitsplätze.“ Das Recht, Pferdewetten anzunehmen, müsse in erster Linie bei denen liegen, die mit ihren Unkosten und Aufwendungen diese Rennen auch veranstalten. De Bellaigue würde sich wünschen, wenn hierzu eine europaweit einheitliche Regelung zur Stärkung des Totalisatorprinzips auf den Weg gebracht werden könnte. 

Einmal mehr forderte der Vorsitzende des gastgebenden Straubinger Rennvereins, Josef Schachtner, eine zeitnahe Regelung der Buchmachersteuerrückerstattung. „Wir erleben ein Schwarze-Peter-Spiel zwischen Bundesländern und Bundesregierung, wer denn nun die Initiative ergreift, das Rennwett- und Lotteriegesetz entsprechend zu ergänzen, damit die Rennvereine die ihnen zustehende Rückerstattung der Buchmachersteuer erhalten können. Es geht um unsere Existenz.“ Zum anderen forderte er eine Klarstellung durch die Landwirtschaftsminister, dass Zucht und Zuchtleistungsprüfungen dem einheitlichen verringerten Mehrwertsteuersatz unterliegen. „Wir hören oft das Argument, wir würden nur Pferderennen veranstalten, um Wetten annehmen zu dürfen. Richtig ist, dass wir in staatlichem Auftrag Leistungsprüfungen durchführen und zu deren Finanzierung die Rennvereine Pferdewetten annehmen dürfen.“ Hier sei eine Klarstellung der Landwirtschaftsministerien gegenüber den Finanzministerien hinsichtlich der Bedeutung der Leistungsprüfungen für die Zuchtwertschätzung und damit die Zucht notwendig.

Staatsminister Helmut Brunner unterstrich, dass die Agrarministerkonferenz auf seine Initiative hin bereits zweimal klar Position zum Thema Buchmachersteuer im Sinne der Rennveranstalter bezogen hat. Zugleich sagte er aber zu, bei der nächsten Ministerrunde im Oktober das Thema noch einmal auf die Tagesordnung setzen zu lassen. „Wir müssen das jetzt zu einem vernünftigen Ende bringen.“ Zugleich bot er sowohl den deutschen als auch den französischen Rennsportrepräsentanten an, Überlegungen zur Stärkung des Totalisatorprinzips mit den Länder- und Bundeskollegen abzustimmen. Hinsichtlich des Mehrwertsteuersatzes sei eine länder- und ressortübergreifende Abstimmung notwendig. Für ihn sei klar, dass Rennvereine mit ihrem Veranstaltungsaufwand auch entsprechende Unterstützung benötigen. Mehr Unterstützung erwartet sich Brunner aber auch von den öffentlich rechtlichen Medien, wenn es um die Berichterstattung über Rennsport-Veranstaltungen in Bayern geht. 

Von Seiten der PMU betonte Aymeric Verlet die Bedeutung der deutschen Pferderennen für den internationalen Wettmarkt und auch für den deutschen Rennsport. „Wir übertragen in 13.000 Wettshops und erreichen rund eine Million Zuschauer und Kunden, wenn wir an einem Tag wie heute fünf PMU-Rennen aus Straubing übertragen.“ Und der Volksfestrenntag fand auch seinen Zuspruch bei den Wettkunden: Erneut wurde über eine Million Euro an den PMU-Kassen auf die Straubinger Rennen umgesetzt. „Die beliebteste deutsche Bahn ist Gelsenkirchen, aber Straubing ist ganz weit vorne dabei.“ Neben Verlet lobte auch der Vertreter des Vertriebspartners GermanTote, Hans Matthiessen, das Engagement der Straubinger Verantwortlichen. 

Dass die PMU durch ihr Engagement bei rund 350 PMU-Rennen in ganz Deutschland der Breite des Sports wieder Stabilität und den Aktiven Hoffnung gibt, unterstrich auch HVT-Präsident Heinz Tell. „Die Renntage sind gesichert, die Rennpreise überproportional hoch und die Veranstaltung in ganz Deutschland verteilt, so dass wir einen großen Schritt nach vorne gekommen sind.“

Die Gäste wurde auch von Straubings Bürgermeisterin Maria Stelzl, Landrat Josef Laumer, den Abgeordneten Alois Rainer, Josef Zellmeier und Hans Ritt, sowie Bezirkstagsvizepräsident Franz Schedlbauer in Straubing willkommen geheißen. Unter den Besuchern waren auch Regierungsvizepräsident Dr. Helmut Graf sowie der Präsident des Landesamtes für Statistik, Dr. Thomas Gößl. 

Abgerundet hat den Besuch der französischen Delegation ein Besuch des Straubinger Gäubodenfestes, in dessen Rahmenprogramm der PMU-Renntag stattgefunden hat.

Bild1: Straubings Rennvereinsvorsitzender Josef Schachtner (stehend hinten) mit dem Präsidenten des französischen Traberverbandes LeTROT, Dominique de Bellaigue (v.l.), Dolmetscherin Michèle Durand, HVT-Präsident Heinz Tell, München-Daglfings Präsidentin Angelika Gramüller und Theo Lettgen, Präsident des Rennvereins Dinslaken.

Bild2: Anlässlich seines fünften Besuchs auf der Trabrennbahn Straubing erhielt Landwirtschaftsminister Helmut Brunner von Straubings Rennvereinsvorsitzendem Josef Schachtner einen Anteilsschein für die Besitzergemeinschaft TraberParti, der größten deutschen Besitzergemeinschaft im Trabrennsport.

"Wir freuen uns über unseren neuen Mitbesitzer"!

SHVTR